Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Die Wertach

Vom steilen Gebirgsbach zum Lechzufluss

Sprecher: Jürgen Brunner
Bilder: Mark Vogel, Dr. Michael Schneider
Redaktion: Dr. Michael Schneider, Christiane Feucht
Schnitt: Alexander Freuding

Die Wertach entsteht durch den Zusammenfluss des Eggbaches und des Kaltenbrunnenbaches zwischen Oberjoch und Unterjoch und mündet nach 151 Kilometern in Augsburg in den Lech. Sie ist nach der Iller der zweitlängste Fluss, der den Allgäuer Alpen entspringt. Der Name Wertach kommt entweder aus dem Keltischen, wo es „die Schnelle“ bedeutet, oder ist von Lateinischen viridis aqua für „grünes Wasser“ abgeleitet.

In ihrem Oberlauf ist die Wertach ein steiler Gebirgsbach, sie ist wild und dynamisch. Im Vorland hingegen ist die Fließgeschwindigkeit wesentlich geringer. Dort, wo Hochwasser über die Ufer trat, standen einst Auwälder. Davon sind jedoch heute nur noch Reste erhalten. Der Fluss ist durch etwa 40 kleinere und größere Staumauern zur Stromerzeugung und zum Hochwasserschutz angestaut und gebändigt.

Die Begradigung und Verkürzung des ursprünglichen Laufs um etwa 20 Kilometer führte unter anderem zur Vertiefung der Flusssohle und zur Senkung des Grundwasserspiegels. Mit Renaturierungsmaßnahmen wird versucht, die negativen Folgen dieser Eingriffe rückgängig zu machen. Denn die Wertach ist auch Lebensraum von vielen Tieren und Pflanzen. Sie stellt eine bedeutsame Floren- und Faunenbrücke dar, über die Pflanzen bei Hochwasser von alpinen Lagen weit hinunter ins Alpenvorland verdriftet werden oder Tiere auf und ab wandern.

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