Sprecher: Jürgen Brunner
Text: Stefan Pscherer
Bilder: Stefan Pscherer, Dr. Michael Schneider
Redaktion: Dr. Michael Schneider, Christiane Feucht
Schnitt: Alexander Freuding
Sie stehen hier auf einer für das Allgäu so typischen Buckelwiese. Im Juni und Juli beeindruckt ihr Blumenschmuck durch eine erstaunliche Vielfalt an Farben: Da steht der Gelbe Enzian neben dem Purpur des Kohlröschens, das Rosa des Katzenpfötchens neben dem Gelbgrün des Weißen Germer, das Blau von Glockenblumen und Vergissmeinnicht kontrastiert das Rot verschiedener Knabenkräuter, das zarte Gelb des Wundklees mischt sich mit dem Weiß von Doldenblütlern. Viele dieser Pflanzen sind geschützt.
Was uns auf den ersten Blick so natürlich gewachsen erscheint, ist in Wahrheit das Ergebnis jahrzehntelanger Pflege. Die Blumen gedeihen nur, solange ihnen keine Bäume und Büsche das Sonnenlicht rauben. Zum Mähen ist die Buckelwiese allerdings viel zu uneben. Die Pracht ginge schnell verloren, würden hier nicht Rinder grasen und dadurch das Wachstum von Gehölzen unterdrücken. Die Landwirtschaft trägt hier also zum Erhalt der blütenreichen Buckelwiesen bei.
In niederschlagsarmen Regionen im Alpenvorland entstanden durch traditionelle Landwirtschaft Trockenrasen, in Alpennähe aufgrund höherer Niederschlagsmengen hingegen bunte Magerrasen. Egal in welchem Abschnitt der Wertach wir uns bewegen, in jeder Region kommen ganz eigene Tiere, Pflanzen und Lebensgemeinschaften vor.