Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Schicksalsfluss

Die Wertach in Augsburgs Geschichte

Sprecher: Jürgen Brunner
Text: Nicolas Liebig
Bilder: Nicolas Liebig, mailtosap_CC BY-SA 3.0, Winfried_CC BY-NC-SA 2.0, Eberhard Pfeuffer, Anja Mößbauer_Wikipedia_Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons, Fabrikkanal_CC BY-SA 2.5_Lizenziert unter CC Attribution-Share Alike 2.5 über Wikimedia Commons, Bernd Marlon 75_CC BY-NC-SA 2.0, Mark Vogel, Ben Garett_CC BY 2.0, Dr. Michael Schneider
Redaktion: Dr. Michael Schneider, Christiane Feucht
Schnitt: Alexander Freuding

Wer in Augsburg unterwegs ist, kommt unweigerlich mit den zahlreichen Bächen und Kanälen in Kontakt, die wie Adern das Stadtgebiet durchziehen. Wasser bestimmt seit jeher die Entwicklung Augsburgs und wurde dringend benötigt: zur Verteidigung der Stadt, zum Transport von Gütern, zum Abtransport von Unrat, zur Gewinnung von Energie und – ganz wichtig – zum Trinken und Kochen.

Selbstverständlich wurde auch die Wertach von Anfang an unterschiedlich genutzt. Ihre Bedeutung für Augsburg lässt sich am berühmten Augustusbrunnen auf dem Rathausplatz erkennen. Die große Bronzefigur des römischen Stadtgründers Kaiser Augustus wird umsäumt von vier Figuren. Sie stellen die vier bedeutendsten Fließgewässer Augsburgs dar, den Lech, den Brunnenbach, die Singold und die Wertach.

Zur Zeit der Industrialisierung war Augsburg eine Industriehochburg. Einen Schwerpunkt bildete die Textilindustrie, für die Wasser in großen Mengen benötigt wurden. Im Ortsteil Göggingen wurde 1884 der Fabrikkanal parallel zur Wertach angelegt, um verschiedene Unternehmen mit Wasserkraft zu versorgen. Seit 1921 treibt der Wertachkanal auch das Wertachkraftwerk an. Es versorgt die Augsburger Straßenbahnen mit Strom.
Eine interessante wasserbauliche Einrichtung findet man auf Höhe des ehrwürdigen Rosenau-Stadions. Unter der Wertach hindurch führt hier ein sogenannter Düker, eine Unterführung für Wasser. Er leitet dem Mühlbach auf der westlichen Uferseite der Wertach Wasser aus dem östlich verlaufenden Wertachkanal zu. Der Dükereinlauf lässt sich leicht entdecken. Über die Brücke der Augsburger Lokalbahn gelangen Sie auf die andere Wertachseite. Dort können Sie erkunden, wo das Wasser des Dükers wieder zu Tage tritt!

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