Die Wertach ist nach der Iller der zweitgrößte Fluss, der in den Allgäuer Alpen entspringt. Sie entsteht durch den Zusammenfluss zweier Bäche bei Oberjoch im Oberallgäu und mündet nach rund 150 km in Augsburg in den Lech. Der Oberlauf der Wertach ist überwiegend naturnah - frei fließend und klar. Im Mittel- und Unterlauf ist sie dagegen stark kanalisiert, die Ufer sind befestigt und der Fluss ist von Staustufen und -seen unterbrochen. Sie dienen der Wasserkraftnutzung und dem Hochwasserschutz.
Im letzten Jahrzehnt wurden als Konsequenz der zahlreichen Hochwasserschäden einige Kilometer des Unterlaufs der Wertach naturnah umgestaltet: Uferbefestigungen und Staustufen wurden entfernt, das Flussbett wieder verbreitert, Deiche zurückverlegt und Auwälder wieder geflutet. Durch das Großprojekt „Wertach vital“ ist so im unteren Flusslauf auf 14 Kilometern wieder ein naturnaher Fluss „aus zweiter Hand“ entstanden.
Entlang der Wertach finden sich aber auch noch Relikte von Lebensräumen, die für eine Wildflusslandschaft typisch sind: Auwälder und –wiesen, Flussschotterheiden. Diese und viele neu entstandene Lebensräume können Sie auf Ihrer Reise entlang der Wertach mit Wertach.Natur entdecken.
Seitdem der Mensch Mitteleuropa bewohnt, beeinflusst er seine Umwelt. Spätestens seit dem frühen Mittelalter begann er, die Landschaft zu seinen Zwecken umzugestalten. Er rodete Wälder, um Siedlungen, Äcker und Weiden anzulegen. Flüsse wurden begradigt und Moore trockengelegt, um weiteres Land urbar zu machen. Auf der Suche nach Rohstoffen wurden ganze Landstriche umgegraben, untertunnelt oder abgetragen. Aus einer „Urlandschaft“ wurde eine „Kulturlandschaft“.
In dieser Kulturlandschaft entstanden zunächst neue Lebensräume und Nischen, in denen sich viele Tiere und Pflanzen, teilweise sogar aus weit entlegenen Gebieten wie den Steppen Osteuropas, ansiedelten. Die technischen Errungenschaften der modernen Zivilisation ermöglichte es dem Menschen jedoch, die Landschaft intensiver zu nutzen. Die wachsende Bevölkerung benötigte mehr Siedlungsraum, Gewerbegebiete, Straßen und höhere landwirtschaftliche Produktivität. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehen dadurch zahlreiche Lebensräume der Kulturlandschaft verloren und gefährdet die biologische Vielfalt.
Die Landschaftspflege kümmert sich um den Erhalt von Lebensräumen, die größtenteils der Mensch geschaffen hat. Auf diese Weise betreibt sie nicht nur Arten- und Biotopschutz, sondern auch den Schutz unseres Kulturerbes. So erhält sie ein attraktives Landschaftsbild, damit Sie sich gut in unserer Landschaft erholen können.